Donnerstag, 12. November 2015

Urlaub 2015

12.Nov. 2015

Heute ein kurzer Rückblick auf den diesjährigen Urlaub.
Segeln und Transgender scheint sich ein wenig „ zu beissen “, ich hasse
Funktionskleidung und den Wind, der der Frisur wirklich zu schaffen macht.
Doch ich liebe das SEGELN und in diesem Jahr entdeckten wir die polnische
Ostseeküste. Ich war angenehm überrascht über die modernen Häfen, alle verfügen
sie über W-LAN und moderne Sanitäreinrichtungen.
Die Crews auf den polnischen Yachten machten auf uns einen sehr professionellen Eindruck und beherrschten die Seemannschaft ausgezeichnet.
Das Wetter war uns in diesem Jahr wohlgesonnen, fast schon zu viel Sonne.













Auf dem Foto links segeln wir im Strelasund.
Die Weste wärmt vor dem frischen bis starken Wind.








Hier werden wir verfolgt von einer
mutigen Truppe kleiner  Optisegler.
Sie werden begleitet von 2 Trainerbooten. Doch uns kam es so vor,
als ob sie der „ Glucke “ folgen würden.











Sie begleiteten uns ein wenig, bis wir in den Hafen von Freest abbogen und im malerischen Werfthafen an einem Haikutter festmachten.


Als Transfrau hatte ich zu Beginn unserer Reise ein paar Skrupel nach Polen zu fahren. Doch in Polen rechnet niemand mit Transfrauen, wenn die äußerlichen Parameter auf weiblich schließen lassen, wird niemand mehr diesen Eindruck anzweifeln. Es war wider erwartend ein sehr angenehmer und entspannter Törn.
Mit freundlichen Begegnungen, gutem Essen, tollen Drinks und viel Sonne und Ruhe.
Es gab ausgedehnte Strandspaziergänge und schöne Strandtage. Der Sand
ist unglaublich weiß und fein und man/frau muß sich nicht drängeln. Bis zum nächsten Nachbarn sind es ein paar hundert Meter.
Der Törn führte uns von Stralsund über Ückermünde, Świnoujście nach Kolobrzeg.
Auf dem Rückweg hießen die Etappenhäfen, Dzwinów, Świnoujście, Freest, Gager
und wieder Stralsund.

Wie schon oben geschrieben, ist es nicht einfach auf einem Törn immer erfolgreich
die weibliche Seite zeigen. Doch in den letzten Jahren habe ich ein sicheres weibliches Auftreten entwickelt und somit wurde ich auch nicht einmal schräg von der Seite angesprochen. Es ist natürlich auffällig wenn zwei Frauen eine klassische Segelyacht allein beherrschen und bedienen. Besonders in den kleinen und engen Häfen der Bodden. Ich genieße die staunenden Blicke der „ Seebären “ auf ihren

Hightec-Yachten mit allerlei technischen Spielzeug wie, Bugstrahlruder, Plotter,
Rollfock, Lazyjacks usw.

Nach dem Anlegen und Aufklaren des Schiffes zieht Frau sich zurück und macht sich
zurecht für den Landgang. Ich genieße das jedes mal. Vergessen sind die gesamten Strapazen und misslichen Umstände.

Hier sind zwei Frauen unterwegs, die keine Kerle brauchen um sich auf dem Meer auszutoben. 



 


 





 ... hier sieht man endlich
schöne alte Lady im Hafen von Freest.












... der Strand auf der Insel Wolin,
na zuviel versprochen!


















... hier machen Alle eine gute Figur meine Steuerfrau an der Pinne bei frischem Wind!

Montag, 9. Februar 2015

09. Februar 2015

Eine Frau mit Ecken und Kanten,
heute möchte ich kurz über meinen jetzigen Zusatand berichten und wie ich meinen
Alltag meistere.
Ich nehme seit letzten November eine sehr niedrig dosierte Menge an weiblichen Hormonen zu mir und fühle mich sehr wohl damit.
Ich bemerke eine langsame Verweiblichung meiner Haut, Brust, Kopfhaare und
eine immer noch intakte Libido, welches aus meiner Sicht ein wichtiges Indiz für ein
Wohlempfinden darstellt und mir nach wie vor sehr wichtig ist.
Doch wie komme ich damit nun durch den Alltag?
Gut.
Die meisten akzeptieren mich so wie ich bin und haben gar kein Problem mit meinem
weiblichen Vornamen.
Gestern holte ich ein Paket von der Poststelle für meine Frau ab, der Mann hatte gar keine Zweifel das Paket an Frau H. W. auszuhändigen.
Am selben Tag ging ich mit meinem neuen Kleid, bei Esprit im Internet gekauft, zur Änderungsschneiderei und ließ ein paar Abneher vornehmen. Natrlich habe ich dann immer noch ein wenig Herzklopfen, doch meine Erfahrung zeigt mir, das ich mich normal in der Öffentlichkeit bewege und genau wie eine Frau behandelt werde.
In Frankreich wird Frau oft mit Madame angesprochen und als Transfrau hat man sofort eine Rückmeldung über die richtige oder auch falsche Verortung, was mir jedoch sehr gefallen hat.
Natürlich gibt es immer wieder Momente wo ich stark beobachtet werde, so z. B. in der U-bahn. Mit 185cm ( mit Absatz ) fällt man auf und meine Stimme klingt nicht wirklich weiblich und doch möchte ich sie nicht wirklich übermäßig strapazieren und verstellen. Ich spreche etwas leiser und vermeide tiefe Stimmlagen.


Dies hier ist ein aktuelles Foto von mir.
Natürlich muß ich mich jeden Morgen
rasieren und mit Camouflage den
hellen Bartschatten abdecken.
Jedoch stellt sich für mich das morgendliche Schminken als eine ganz
normale weibliche Handlung dar.
So wie es viele Frauen jeden Tag bei sich auflegen, ganz im Sinne des Songtextes
„ when I wake up .... “

Ich bin auch nicht mehr die Jüngste und habe miterlebt wie schnell Mit-Schwestern
aus dem einen Pool in den anderen geswitcht sind, wo ich mich immer gefragt habe, ob das Gehirn da mitkommt. Ich bin wirklich eine Schnecke unter den Transfrauen, was die Behandlungsschnelligkeit angeht, doch in meiner Langsamkeit konnte ich viele Freunde und Verwandte auf meinen Weg mitnehmen. Manchmal verhaspeln sich die alten Freunde mit meinem neuen Namen, doch ich gebe Ihnen die nötige Zeit und es sagt mir das sie den alten Kerl von früher immer noch erkennen und  er sich von der jetzigen SIE nicht allzu sehr unterschied. Bei neuen Freunden und Bekannten bemerke ich gar kein Zögern beim Aussprechen meines neuen Namens, trotz Körpergröße und tieferer Stimme. Das sind die Momente die ich sehr genieße.
Auf dem You Tube-Kanal von Transfleur bin ich auf eine junge Transfrau gestoßen, sie nennt sich weiterhin Mario, bis sie einen weiblichen Vornamen für sich gefunden 
hat und berichtet mit einer Offenheit über Ihr Leben als Transffau, die ich so erfrischend finde und oft bei anderen vermisse. Ich wünschte ich hätte in meinen
frühen 20er Jahren schon soviel Selbstbewußsein gehabt, aber es ist nie zu spät.



Mittwoch, 21. Januar 2015

Mittwoch 21. Januar 2015

Regen, Wind, Kälte,

ok, als Seglerin liebe ich den Wind, Regen und Kälte sind nie meine besten Freunde. Oft hat mich der Wind in sehr schöne Winkel der Welt gepustet, natürlich verstehe ich mein Handwerk als Seglerin und kann auch gegen den Wind segeln, doch dazu an anderer Stelle mehr.
Heute soll es um die richtige Klamotte bei Dauerregen und kräftigen Wind gehen.
Eher “ zufällig “ stand ich mit meiner Frau in einem Schuhladen, was für ein Zufall!
Nun, wenn ich schon mal drin bin dann schaue ich mich auch um, und da stand das Objekt der Begierde, eine Stiefelette, nicht in Schwarz oder Braun, nein in einem schönen bordeauxrot, und dann passen sie auch noch. So war es schnell um mich geschehen, dann noch der obligatorische Saisonnachlass, es gab kein Halten.

.... so schaut sie aus und ich liebe sie










Wenn ich mich in den öffentlichen Verkehrsmitteln in Brandenburg und Berlin umschaue, dann könnte ich des öfteren verzweifeln. An welchen Frauen soll ich mich orientieren in Sachen Mode? Ich plane keine 6 wöchige Hochgebirgstour durch den Himalaja, oder eine Tour durch die Sümpfe Floridas. Nein, ich lebe hier in einer Region in der ich ohne Funktionswäsche den größten Teil des Jahres über leben kann. Ich vermute viele Frauen verwechseln Emanzipation mit Bequemlichkeit.
Das ist nicht mein Weg, also suche ich in dieser grauen Zeit nach einer Klamotte die
etwas Farbe ins Leben bringt und meine Seele streichelt.



.... hier der Schuh am Bein, ich möchte einen schmalen Fuss zeigen und das ermöglicht mir ein kleiner Absatz.











Also Mädels, Hacken runter und raus an die frische Luft.

Dienstag, 13. Januar 2015

13. Januar 2015

Ich bin nicht Scharli!
Ich fühle mich mehr als Charlotte und möchte mit meinem Blog unabhängig der aktuellen Tagesereignisse für einen toleranten Umgang mit jeden einzelnen Menschen werben. Somit reiche ich Euch ein paar Bilder von einem kurzen Segeltörn
auf den brandenburger Gewässer nach.



 ... hier seht Ihr mich lächelnd
an der Pinne. Wir hatten uns
für eine Woche einen 15er
Jollenkreuzer in Brandenburg an
der Havel ausgeliehen. Segler
bezeichnen das auch als Chartern.

Mit einem Jollenkreuzer ist man/frau sehr nah am Wasser. Mit dem Wetter
hatten wir riesiges Glück, jeden Tag
eitel Sonnenschein, manchmal schlief der
Wind ein, doch das kann mich....



.... nicht erschüttern. Dann läuft man
schnell eine idyllische Bucht am nächsten Ufer an. Den Anker geworfen,
eine Leine zum nächsten Baum, so ließ es sich prima im Schatten des bewaldeten Ufers aushalten.

Hier sind wir wenige Kilometer nördlich von Plau am See auf der Havel.

 ... ich blieb nicht immer nur auf dem Wasser, sondern jeden Tag, oftmals schon am frühen Morgen, ging es hinein in die „ Fluten “ der Havel.
Das ist der Beetzsee nördlich von Brandenburg. Herrliches Wasser, ganz mild und weich. Am Abend konnte ich einen Fischadler beobachten ,wie er ruhig seine Bahnen am Himmel zog.


... der Wind war nicht immer sehr kräftig,
oftmals nur sehr schwach. Doch ein Jollenkreuzer segelt auch schon bei wenig Wind und meistens blieb der Motor oben. Überhaupt lässt sich ein Jollenkreuzer sehr gut händeln. Natürlich fallen zwei Frauen auf einem Boot auf, doch es gab wirklich keine blöden Kommentare.




... hier ein Blick in die Kajüte. Zugegeben, Komfort sieht anders aus und der Schwertkasten, das dicke Holzteil in der Mitte des Raumes, ist so erfolgreich wie die Antibabypille, aber gerade diese Einfachheit finde ich sehr erholsam. Bei 5 Tagen Dauerregen fällt das Urteil sicherlich ungünstiger aus, doch wie gesagt, wir wurden von der Sonne förmlich verfolgt.

In den Backskisten findet sich Platz für Kocher und Proviant, selbst empfindliche Produkte, wie Butter, Milch und Wein können nah am Kiel in der Bilge
einige Tage gelagert werden. Diese amerikanische Kaffemaschine macht hervorragenden Kaffee, den findet man nicht leicht im Land Brandenburg.


... was raschelt denn im Unterholz?
Die Ruhe in Brandenburg lässt einen oft leicht hochschrecken bei jedem ungewohnten Geräusch, nach den ersten Tagen gewöhnt man/frau sich daran.


Wir haben eine schöne Woche auf den brandenburger Seen verlebt, zum Teil gab es auch ordentlich Wind, meist jedoch sehr leichten Wind. Die Jolle bietet einen einfachen Komfort, es ist alles sehr schnell zur Hand und das beste am Ganzen ist der kurze Weg ins Wasser.











Ich möchte Euch das schöne brandenburger Land ans Herz legen, mit meinen breiten Schultern und 180cm Körpergröße ohne Absatz sicherlich nicht sehr unauffällig in den Seglerhäfen und an den Gastliegerplätzen, doch so wie man/frau rein ruft in den brandenburger Forst, so schallt es wieder heraus.







Donnerstag, 8. Januar 2015

08. Januar 2015

warum ich mich wieder melde?

Angetreten war ich ja hier im weltweiten Netz, um eine Stimme abzugeben und in gewisser Weise auch für eine pluralistische Gesellschaft erkennbar zu sein.
Ich lebe in weiten Teilen geoutet als transsexuelle Frau und erfahre Unterstützung und Ermutigung, doch größten Teils ist mein Alltag so unaufgeregt, daß ich mich nicht entschließen kann neue Einträge zu verfassen. 
Vieles, die Transgender-Problematik betreffend, wurde und wird in anderen Blog's beschrieben und manchmal auch sehr gut und informativ erzählt.
Doch die Ereignisse der letzten Stunden und Tage haben mich veranlasst wieder aktiv zu werden.
Es ist eben nicht selbstverständlich sein Leben nach den eigenen Bedürfnissen zu gestalten, und ich meine hier nicht die Gestaltung und verbesserung unserer körperlichen Beeinträchtigungen.
Ich denke da an die morgendliche Begrüßung, meistens ein Lächeln oder kurzes Zunicken, der kleinen vitnamesischen Blumenverkäuferin.
Der freundlich, normale Umgang im Kopicenter neben an und wenn mir der iranische Zeitungsverkäufer ein schönes Wochenende wünscht und ich stöckle dann gut gelaunt in meine Wohnung, wohl wissend das ich nicht als sogenannte BIO-frau
gesehen werde. Vielleicht sehen diese Menschen, und ich könnte hier viele weitere Begebenheiten schildern, in mir diese Andersartigkeit, die Einzigartigkeit jedes Einzelnen von uns.
Ich lebe hier in einer Gesellschaft, wo ich minütlich mit Menschen aus den unterschiedliuchsten Regionen der Welt zusammen treffe. Ich fühle mich nicht bedroht, oftmals eher ingnoriert, doch wenn es zu Kontakten kommt, beim Schuhmacher ( Kurde ), in der Änderungsschneiderei ( Russe ), im Stammcafé
( Türke ), an der Kasse im Supermarkt ( Ukraine ), bei der Arbeit ( Türke, Ukraine )
usw., werde ich immer als Mensch freundlich behandelt und respektiert.
Ich befürchte das uns der respektvolle Umgang miteinander abhanden kommen kann.
Darum gibt es diesen Blog, bzw. darum möchte ich mich hier öfter zeigen, als
eine Einvorderung nach respektvollen Umgang miteinander und auch im Umgang mit der Natur. Vielleicht schleicht sich auch die eine oder andere Segelgeschichte ein.
Euch, die Leser dieser Zeilen ( hoffentlich werden es mehr als 2 ) wünsche ich ein gutes Jahr 2015.
Béa

Montag, 4. März 2013

The sweet brain - Dein Kopf muss mit!: Was geht da ab? - Eine hormonelle Frage.

The sweet brain - Dein Kopf muss mit!: Was geht da ab? - Eine hormonelle Frage.
Hindernisse und andere Querelen.
Ich bin öfters sehr überrascht wie problemlos sich Komplikationen in Wohlgefallen auflösen können, wo ich selbst nur Mauern und andere widerliche Hindernisse im Weg stehen sehe.
Sehr unsicher bin ich jedes Mal, wenn ich mich sehr dezent schminke und in Hosen unterwegs bin. Also stehe ich um 04:30 vor dem Spiegel und bin wahrlich nicht recht bei Laune für ein aurwendiges Make Up, also gründliche Rasur, leicht getönte Tagescreme und lediglich Wimpern und Lippen getuscht. das ist mein Minimal-Make-Up, ohne das ich niemals das Haus verlasse.
Nur diesmal ging es in Richtung Flughafen.
Beim Einchecken kein Problem und auch nicht mit guten Flug mein Herr verabschiedet, dann ab zur Sicherheitskontrolle, wie immer stehen da ein Mann und eine Frau, ich werde von der Frau durchgewunken und anschl. mit dem Handscanner von ihr gecheckt. Alles verläuft reibungslos. Dann am Fughafen Charles de Gaulle, selbstsicherer geworden, suche ich die Damentoilette auf und pudere etwas nach und ziehe auch einen neuen Kajalstrich. Und jetzt kommts. In Frankreich wird man/frau sehr oft mit Monsieur oder Madame angesprochen, also als Transgender
weiß man sofort, ob man „ richtig eingetütet wurde “. Das gibt dann soviel Auftrieb und Sicherheit, bei richtiger Eintütung. Natürlich überrage ich die meisten französischen Frauen, doch in Paris laufen auch viele Touristen rum und man ist nicht die einzige 185cm große Frau. Wenn ich geschminkt in Berlin und Brandenburg,in der S-Bahn oder Regionalbahn sitze, werde ich von Frauen gern streng gemustert. In Paris tragen alle Frauen Make Up und ständig wird daran nachgebessert. Einfach herrlich der Kurztrip nach Paris. Lediglich mit der Stimme erzeugte ich bei meinem Gegenüber eine Stirnfalte, doch ich ließ mir nichts anmerken und bummelte weiter durch Paris.
In der Muttersprache gelingt mir die weibliche Modulation der Stimme schon recht gut, doch im Französischen muß ich noch sehr viel üben.
Ermutigt shoppe ich im BHV ( Basar  Hotel de Ville ) einen schlichten, chicken Rock und die nächsten Tage waren gerettet. Vielleicht meidet Ihr besser die Außen bezirke der Banlieux, aber auch dort bin respektiert worden, aber eine 185cm große, blonde Frau im Rock erzeugt dort eine gewisse Aufmerksamkeit, darüber muß man/frau sich im Klaren sein.
Die größten Hindernisse stehen bei uns im Kopf rum und sie sollten uns nie einschränken und uns behindern, also die Tickets gebucht und raus ins Land.